Anschlussfinanzierung: Vergleichen und Zinsvorteil sichern
Im Rahmen der Anschlussfinanzierung haben Sie die Chance Ihre bisherige Immobilienfinanzierung neu zu gestalten und für die Zukunft zu optimieren. Verschaffen Sie sich mit unserem Zins-Check einen ersten Überblick über die aktuellen Konditionen. Wählen Sie dazu im Rahmen des Zins-Checks den Punkt „Anschlussfinanzierung“. Bei Fragen zu Ihrer Anschlussfinanzierung und den Möglichkeiten einer Optimierung, stehen wir Ihnen jederzeit gern persönlich zur Verfügung.
Wann ist der ideale Zeitpunkt für eine Anschlussfinanzierung?
Die Zinsbindung Ihrer bestehenden Immobilienfinanzierung läuft aus? Es verbleibt noch eine Restschuld? Soweit Sie die vorhandenen Schulden nicht durch Eigenkapital ablösen können oder wollen, benötigen Sie eine Anschlussfinanzierung.
Unabhängig davon, ob Sie diese Anschlussfinanzierung bei Ihrem bisherigen Kreditgeber fortführen wollen oder eine neue Bank wählen, werden die zukünftigen Konditionen neu vereinbart. Ihre bisherige Bank wird Ihnen dazu spätestens drei Monate vor Ablauf der Zinsbindung ein neues Angebot unterbreiten. Idealerweise warten Sie dieses Angebot jedoch nicht erst ab, sondern informieren sich bereits im Vorfeld über die aktuelle Marktsituation. Sprechen Sie im ersten Schritt mit Ihrer Bank und erkundigen Sie sich, welche Möglichkeiten diese bietet. Lassen Sie es hierbei jedoch nicht bewenden, sondern vergleichen Sie Angebote verschiedener Institute.
6 bis 12 Monate vor Ablauf der Zinsbindung ist der passende Zeitraum, um sich eingehender mit dem Thema Anschlussfinanzierung zu befassen. So geraten Sie nicht in Zeitdruck und haben die Gelegenheit verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten in Ruhe durchzugehen und sich hierzu beraten zu lassen. Sollten Sie mittelfristig mit steigenden Zinsen rechnen, haben Sie bereits bis zu 5 Jahre vor Ablauf Ihrer Zinsbindung die Möglichkeit, sich das aktuelle Zinsniveau mit einem Forward-Darlehen zu sichern.
Sonderkündigungrecht
Sparpotential bei Altverträgen mit langer Zinsbindung
Bei Altverträgen mit langlaufenden Zinsbindungen räumt der Gesetzgeber Darlehensnehmern ein Sonderkündigungsrecht ein, wenn 10 Jahre seit dem vollständigem Empfang des Darlehensbetrages, d.h. seit der Auszahlung vergangen sind. Darlehensnehmer erhalten hierdurch die Möglichkeit, sich vorzeitig aus Altverträgen mit höheren Sollzinsen zu lösen und auf diese Weise früher von günstigen Zinsen zu profitieren.
Anschlussfinanzierung: Welche Form passt für mich?
Umschuldung
Bei der Umschuldung wechseln Sie mit Ihrer verbleibenden Restschuld zu einer neuen Bank. Dabei profitieren Sie von neu ausgehandelten Konditionen und günstigen Zinsen. Auf diese Weise sparen Sie jeden Monat bares Geld oder sind dank erhöhter Tilgung schneller schuldenfrei.
Anschlussfinanzierung: 8 wertvolle Tipps
1. Planen Sie frühzeitig
Warten Sie bei der Anschlussfinanzierung nicht auf das Prolongations-Angebot Ihrer Bank. Beobachten Sie den Markt und die Zinsentwicklung. Ist mit steigenden Zinsen zu rechnen, haben Sie die Möglichkeit sich durch ein Forward-Darlehen frühzeitig – bis zu 60 Monate vor Ablauf Ihrer Zinsbindung – günstige Zinsen für die Zukunft zu sichern. Auf jeden Fall sollten Sie allerdings spätestens 6 – 12 Monate vor Ablauf Ihrer bisherigen Zinsbindung aktiv werden und verschiedene Angebote einholen. Auf diese Weise sind Sie nicht gezwungen sich auf das Angebot Ihrer bisherigen Bank zu verlassen. Stattdessen können Sie realistisch vergleichen und bei einer Umschuldung von vorteilhaften Konditionen profitieren.
2. Vergleichen Sie Angebote sorgfältig
In Zeiten fallender Zinsen wirken Prolongations-Angebote der bisherigen Bank oftmals günstig. Zinssatz und monatliche Rate sinken und verleiten so zu einem schnellen – nicht selten zu schnellen – Vertragsabschluss. Viele Darlehnsnehmer vergeben auf diese Weise die Chance auf deutlich bessere Konditionen und verschenken bares Geld. Die zu finanzierende Restschuld im Rahmen der Anschlussfinanzierung ist normalerweise deutlich geringer als die ursprüngliche Darlehenssumme bei der Erstfinanzierung. Dieses geringere Risiko der Bank, sollte sich in verbesserten Konditionen bei der Anschlussfinanzierung niederschlagen. Auch eine im Laufe der Jahre möglicherweise entstandene Wertsteigerung Ihrer Immobilie, sollte im Rahmen der Anschlussfinanzierung zinssenkend berücksichtigt werden. Alternativen prüfen und von günstigen Angeboten profitieren!
3. Sonderkündigungsrecht bei langlaufenden Verträgen nutzen
Läuft Ihre bisherige Finanzierung bereits länger als 10 Jahre, haben Sie die Möglichkeit, diese vorzeitig zu kündigen ( § 489 BGB). Eine Vorfälligkeitsentschädigung wird hierfür nicht fällig. Auf diese Weise können Sie früher von günstigen Zinsen profitieren und Ihr Darlehen schneller zurückführen.
4. Nutzen Sie Sondertilgungen
Sämtliche Tilgungsleistungen reduzieren die bestehende Restschuld und sparen somit Zinsen. Nicht jeder Darlehensvertrag sieht die Möglichkeit zu Sondertilgungen während der Vertragslaufzeit vor. Spätestens mit dem Auslaufen der bestehenden Zinsbindung, haben Sie aber die Möglichkeit angespartes Eigenkapital – beispielsweise aus einer Gehaltserhöhung, Erbschaft oder Steuererstattung – zur Reduzierung Ihrer Restschuld einzusetzen und auf diese Weise Zinsen im Rahmen der Anschlussfinanzierung zu sparen.
5. Erhöhen Sie Ihre Tilgung
Aufgrund der geringeren Restschuld zahlen Sie bei der Anschlussfinanzierung – außer im Falle eines allgemeinen Zinsanstiegs – regelmäßig weniger Zinsen. Ohne Erhöhung des Tilgungssatzes würde sich so die Gesamtlaufzeit Ihres Darlehens verlängern. Nutzen Sie möglichst die ersparten Zinsen zur Erhöhung Ihrer Tilgung. Auf diese Weise profitieren Sie bei gleichbleibender monatlicher Rate zweifach: Die Entschuldung schreitet schneller voran und durch die kürzere Gesamtlaufzeit Ihres Darlehens zahlen Sie in Summe weniger Zinsen. Die Finanzierung wird insgesamt günstiger und Sie sind schneller schuldenfrei.
Der Anschlussfinanzierungsrechner hilft Ihnen dabei, die für Sie passende Darlehensrate zu finden.
6. Profitieren Sie von Volltilgerdarlehen
Von einem Volltilgerdarlehen spricht man, wenn innerhalb der Laufzeit des Darlehens die gesamte Restschuld getilgt wird. Gerade nachdem Sie bereits maßgebliche Tilgungsleistungen innerhalb Ihres aktuellen (Erst-) Darlehens erbracht und dadurch die Restschuld reduziert haben, macht es Sinn im Rahmen der Anschlussfinanzierung die Möglichkeit eines Volltilgerdarlehens zu prüfen. Durch die erhöhte Tilgung und vollständige Rückführung des neuen Darlehens zum Ende der Laufzeit, sinkt das Risiko für die Bank. Im Gegenzug hierfür gewähren Banken oftmals Zinsabschläge, welche zwischen 0,2 % und 0,4 % pro Jahr liegen können.
7. Scheuen Sie keine Umschuldung
Darlehensnehmer fürchten häufig den Aufwand und die Kosten eines Bankwechsels. Viele von ihnen verschenken dadurch bares Geld und die Möglichkeit schneller schuldenfrei zu werden. Mit der Umschreibung der bestehenden Grundschuld auf den neuen Kreditgeber, steht ein einfaches und kostengünstiges Mittel zur Absicherung der Anschlussfinanzierung bereit. Mit Hilfe des Nebenkostenrechners ermitteln Sie unkompliziert die überschaubaren und nur einmalig anfallenden Kosten der Grundschuldabtretung. Ihre neue Bank hilft Ihnen bei den wenigen Formalitäten. Im Anschluss profitieren Sie dafür über viele Jahre von den verbesserten Konditionen.
8. Sichern Sie sich langfristig günstige Zinsen
Niedrigzinsphasen bieten gute Chancen, langfristig von günstigen Zinsen zu profitieren. Nutzen Sie diese Situation, um sich niedrigen Zinsen für die Gesamtlaufzeit Ihres Darlehens zu sichern. Oftmals sind Zinsbindungen über 15, 20 oder 25 Jahren nicht wesentlich teurer als die übliche 10-jährige Zinsbindung. In Hochzinsphasen sind eher kurze Zinsbindungen bzw. eine variable Finanzierung zu empfehlen. Ein Vergleich und eine individuelle Berechnung der verschiedenen Sollzinsbindungen lohnt sich!